Freitag, 12. Dezember 2014

Erscheinungen während der Meditation

Neben Makyo in Gestalt von Gesichtern gibt es zahlreiche in Gestalt von Hör-, Geruchs- oder Tasterscheinungen, und andere, die den ganzen Leib in Mitleidenschaft ziehen. Manchmal bewegt sich der Körper von Seite zu Seite oder vorwärts und rückwärts oder neigt sich zu einer Seite, oder man hat das Gefühl des Sinkens oder des Sicherhebens.

Es kommt auch, wenn auch selten, vor, dass man meint, einen besonders wohlriechenden Duft zu riechen.

Oder es brechen plötzlich Worte unkontrolliert aus einem heraus.

Es gibt sogar Fälle, wo man ohne dessen bewusst zu sein, Dinge niederschreibt, die sich später als prophetische Wahrheiten herausstellen. 

Sehr häufig sind die visuellen Halluzinationen.

Der Leib kann sich heiß oder kalt, glasartig, hart, schwer oder leicht anfühlen. 

Der Geist kann sich anfühlen, als ob er hernieder sinke oder dahin gleite oder einem verschwommen  oder scharf vorkomme. 

Es kommt auch vor, dass ein Übender die Fähigkeit entwickelt, durch feste Gegenstände hindurch zu sehen, so als wären sie durchsichtig. Oder er kann seinen eigenen Körper als durchsichtig empfinden.
  
Lassen Sie sich nicht durch solcherlei Wahnbilder verführen, denn sonst laufen Sie Gefahr, ihr wertvolles Leben in einer Verfolgungsjagd von Dummheit und Aberglauben zu verschwenden.

Karlfried Graf Dürckheim – Wunderbare Katze und andere Zen Texte S. 134

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