Freitag, 21. November 2014

es gibt kein ICH in der Person

Ich hoffte, die anwesenden Lamas würden Bemerkungen, dazu machen, aber sie saßen mir wie Sphinxe gegenüber und betrachteten mich neugierig, ohne zu reden. Endlich begann der, der zuletzt gefragt hatte: 

"In der Tat, alles was ist, ist die Wirkung von Ursachen. Die Lebewesen sind, was sie durch ihre Werke aus sich gemacht haben. Doch die Verkettung hört auf, sobald man erkennt, dass es kein zusammengesetztes, beständiges >Ich< gibt, weder in der Person noch in irgendeiner Sache, und dass jeder der Teile, die zusammen die >Person< bilden, seinen eigenen Weg geht. Das kann man sich nicht durch Lernen aneignen, noch lässt es sich durch Worte ausdrücken, man muss es in innerer Versenkung sehen."

Alexandra David Neel - Mönche und Strauchritter S. 309

Freitag, 14. November 2014

das Kleinhirn & die Kraft der Aufmerksamkeit

Nun es gibt im Menschen ein spezielles Organ, durch welches er die Macht besitzt an der Grenze von zwei Welten zu leben. Dies ist das Kleinhirn(Cerebellum), das grosse Nervenbündel am Hinterkopf. 

Es bestimmt in jedem gegebenen Moment die Kraft der Aufmerksamkeit. Ich sagte, es ist eines der wichtigsten Organe und in der Tat ist es so, aber der Mensch tut normalerweise nur sehr wenig dafür, die eigenen latenten Kräfte der Aufmerksamkeit zu studieren und zu entwickeln. Und doch ist es nur auf diese Weise möglich, diejenige Grenze zu überschreiten, die von der Welt der Fakten in die Welt der Möglichkeiten führt.

J.G. Bennett - Making a Soul S. 43

Montag, 10. November 2014

welches Interesse hat GOTT am Menschen?

Ist unser Schöpfer daran interessiert, ob wir eine unsterbliche Seele erwerben oder nicht?

J.G.B.: Das ist die eine Sache, an der unser Schöpfer interessiert ist. In Bezug auf den Menschen ist dies die einzige Sache, die unseren Schöpfer interessiert.

J.G. Bennett - Making a Soul S.17

Sonntag, 9. November 2014

Gruppenbewußtsein und Massenbewußtsein

Es ist notwendig, bestimmte gemeinsame Erfahrungen zu haben. Aber wie ich zuvor sagte, gibt es fiktives Gruppenbewußtsein und wirkliches Gruppenbewußtsein. Es ist sehr wichtig für jeden, der sich um die Gesellschaft der Zukunft bemüht, diesen Unterschied zu verstehen. Es kann durchaus eine emotionale Aufregung, die von einer großen Anzahl von Menschen geteilt wird, erzeugt werden. Dies ist nicht 'Gruppenbewußtsein', sondern 'Massenbewußtsein'. Das ist vollkommen verschieden und genau das Gegenteil. Massenbewußtsein ist immer verschwendet, selbst wenn es nicht destruktiv ist. Gruppenbewußtsein ist immer kreativ. Massenbewußtsein kann durch äußeren Anstoß hervorgerufen werden, während Gruppenbewußtsein nur durch inneren Wandel erreicht wird.

J.G. Bennett - Gurdjieff Heute S.24

Dienstag, 4. November 2014

Kreativität und Intelligenz stagnieren ab dem 30. Lebensjahr

Ein Mensch, der bewusst nicht in seiner gewohnten Aktivität befangen ist, abseits stehen kann und fähig ist, die Dinge in einer ganzheitlicheren, strukturierteren Weise zu sehen, ist ein intelligenter Mensch. Er wird nicht engstirnig sein und Dinge, die ihm vorgegeben sind, nicht übersehen.

Man kann bei Kindern sowie jungen Männern und Frauen zwischen zwanzig und dreißig Jahren beobachten, dass einige es zu einem bestimmten Grad an Intelligenz gebracht haben, während andere eine gewisse Kreativität haben. Leider kommen allgemein gesagt fast alle Menschen um Dreißig herum zu einem Stillstand, ihre weitere Entwicklung hält an. Sie werden meistens zunehmend weniger zu kreativer Tätigkeit fähig und ihre Intelligenz kristallisiert sich auch so, dass sie nur noch entsprechend dem Muster, das sich in ihnen geformt hat, denken können.

Es ist wirklich so, dass für die meisten Menschen ab einem Alter von etwa dreißig Jahren Kreativität nur eine sehr geringe Rolle in ihrem Leben spielt. Das muss aber nicht so sein; es ist nicht nötig für den Menschen, seine Kreativität unter die Erde zu vertreiben, wo sie nur anfängt, sich in unbewussten Phantasien zu bewegen, alle möglichen Störungen erzeugt oder sonst alle höheren Kräfte verkümmern lässt.

J.G. Bennett - Wie wir Dinge tun (Kapitel Kreativität)