Mittwoch, 10. April 2013

Graf Keyserling über Gurdjieff - ein Mensch von unglaublicher Konzentration und Wachheit

Graf Keyserling

Nie werde ich den Eindruck vergessen, als er in den Übungsraum trat - ein Mensch von unglaublicher Konzentration und Wachheit, ein alter Mann, der viel lebendiger war als alle seine jungen Schüler - ich dachte mir, so müßte jeder alte Mensch sein.

Nach dem Ritus erklärte er mir, ich sei kein Kandidat für seine Gruppe, sondern ein Kompagnon, der sich für sein Wissen interessiere, nicht für Erlösung und Heilung wie die Mehrzahl der Anwesenden, die, wie er sich ausdrückte, auf alten jüdischen Galoschen mit seiner Hilfe in den Himmel wollten.

Gurdjieff wollte den Menschen durch Arbeit an sich selbst dazu bringen, die neue Bewußtseinslage zu erreichen, in welcher allein der Mensch der technischen Zivilisation gewachsen sei.

Arnold Keyserling - Der neue Name Gottes S.24-25


1950 wurden "Beelzebubs Erzählungen für seinen Enkel. Eine objektiv unparteiische Kritik des Lebens des Menschen" und "Auf der Suche nach dem Wunderbaren. Fragmente einer unbekannten Lehre" in Keyserlings Verlag der Palme in Innsbruck veröffentlicht. Keyserling hatte Gurdjieff 1948 in Paris kennengelernt.

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